Otto Frisch

Aus Österreich stammender, britischer Physiker
1904—1979

Zugehörigkeit: Manhattan Project

Ein Mann in seinen 30ern mit einer hohen Stirn und zurückgekämmten Haaren. Sein Blick wirkt nicht sehr erfreut. Er trägt Anzug, Hemd und Krawatte. Vor ihm befindet sich eine Kennnummer aus Plastikbuchstaben. E 16.

Otto Frisch ist Lise Meitners Neffe und wurde möglicherweise durch sie inspiriert, Physik zu studieren. Er stammt aus einer jüdischen, Wiener Familie.

Frisch emigrierte 1933, aufgrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten, nach England.

Nachdem Otto Hahn und Fritz Straßmann 1938 die erste Kernspaltung beobachtet hatten — ohne die Beobachtung bereits deuten zu können — befand er sich, zusammen mit seiner Tante, in Schweden im Skiurlaub, wo sie Hahns Brief über das Experiment und seine Ergebnisse erhielt.

Zusammen mit ihr veröffentlichte er eine theoretische Deutung des Beobachteten. Aufgrund der politischen Situation mussten Meitner und Frisch ihre Beobachtungen getrennt von Hahn und Strassmann veröffentlichen: .

Zusammen mit dem Physiker Rudolf Peierls (1907-1995) verfasste er das »Frisch-Peierls-Memorandum«, das die technische Machbarkeit einer Atombombe beschreibt und damit einen Grundstein für das britische Atomprogramm und das Manhattan-Projekt legte.

Er wurde im Jahr 1943, zusammen mit u.a. Niels Bohr, als Teil der Delegation britischer Wissenschaftler zur Mitarbeit am Manhattan-Projekt entsandt.

In dessen Rahmen arbeitete er an Zündvorrichtungen für Atombomben.

Quellen

MEITNER, Lise und O. R. FRISCH, 1939. Disintegration of Uranium by Neutrons: a New Type of Nuclear Reaction. Nature [online]. 1939. Bd. 143, Nr. 3615, S. 239–240. [Zugriff am: 19 Januar 2024]. DOI 10.1038/143239a0. Verfügbar unter: https://www.nature.com/articles/143239a0
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