Dänischer Physiker
1885—1962
Nobelpreis: 1922, Physik
— Für seine Forschungen über die Atomstruktur
Zugehörigkeit: Manhattan Project
Gilt als einer der Begründer der »modernen theoretischen Physik« und führte ab 1921 sein eigenes Institut für theoretische Physik in Kopenhagen. 1927 veröffentlichte er zusammen mit Heisenberg die einflussreiche »Kopenhagener Deutung« der Quantentheorie.
Seine Frau Margrethe (verh. 1912) fungierte als Editorin seiner wissenschaftlichen Beiträge.
Im Gegensatz zu anderen Wissenschaftlern sprach er sich dagegen aus, deutsche Wissenschaftler nach dem 1. Weltkrieg wissenschaftlich zu isolieren, sondern gab sogar 1922 in Göttingen und Berlin eine Reihe einflussreicher Vorträge, die auch die »Bohr-Festspiele« genannt wurden.
Er galt dem jüngeren Heisenberg lange Zeit als väterlicher Freund.
Seine Beiträge zur Physik wurden von der »Deutschen Physik« abgelehnt.
Im Jahr 1941 kam es in Kopenhagen zu einem Treffen zwischen Heisenberg und Bohr, das zu deren Zerwürfnis führte. Über den Inhalt des Gesprächs gibt es von beiden Männern nur widersprüchliche Aussagen. Das Theaterstück »Copenhagen« von Michael Frayn, nähert sich dem Treffen spekulativ.
Bohr arbeitet mit dem dänischen Untergrund zusammen und überzeugt den dänischen König, jüdische Flüchtlinge aufzunehmen.
Als Sohn einer jüdischen Mutter muss Bohr im Jahr 1943 fliehen. Seine Reise führt ihn erst mit einem Fischerboot nach Schweden. Von dort wurde er mit einem britischen Kampfflugzeug nach England gebracht .
Bohr war, zusammen mit u. a. Otto Frisch, Teil der Delegation britischer Physiker, die zur Mitarbeit am Manhattan Projekt entsandt worden war.
Quellen
Bildquellen
- Niels_Bohr: Nobel Foundation archive. | Public Domain Mark 1.0