Italienischer Physiker
1901—1954
Nobelpreis: 1938, Physik
— Für die Identifizierung neuer radioaktiver Elemente nach Bestrahlung mit Neutronen
Zugehörigkeit: Manhattan Project
Forschte 1923 in Göttingen unter Max Born und 1924 in Leiden unter Paul Ehrenfest. Fermi trug zwischen 1926 und 1932 mehrere maßgebliche Arbeiten zur Quantenmechanik bei.
Ab 1934 führte er experimentelle Versuche zur Kernumwandlung durch. Dabei beobachtete er im Jahr 1934 eine Kernspaltung, die von ihm aber nicht als solche gedeutet wurde.
Fermi trat 1929 der faschistischen Partei Mussolinis bei.
Nachdem im Jahr 1938 auch Italien Rassengesetze einführte, die auch Fermis jüdische Frau Laura (verh. 1928) und einige seiner Mitarbeiter betrafen, lehnte er Faschismus ab.
Fermi nutzte die Reise zur Verleihung des Nobelpreises um Italien mit seiner Familie zu verlassen und in die USA zu emigrieren.
Im Jahr 1941 führte er zusammen mit Leó Szilárd, an der Columbia University einen Versuch durch, der zu einer Kettenreaktion führen sollte, aber fehlschlug.
Die Kritikalität, eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion, erreichte Fermi und seine Mitarbeiter dann im Dezember 1941 mit der »Chicago Pile-1« in einem verlassenen Stadion der University of Chicago.
Damit legte er das Fundament für das »Manhattan Project«.
Finanziert wurden Fermis Versuche vom »Advisory Committee on Uranium«, das von Präsident Roosevelt als Reaktion, unter anderem auf Einsteins Brief, ins Leben gerufen worden war.
Ab Mitte 1944 arbeitete Fermi direkt für das »Manhatten Project« in Los Alamos, New Mexico, und beobachtete unter anderem Atombombentests.